Für Institutionen

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Neben Bund, Kantonen und Gemeinden haben auch viele Institutionen, Vereinigungen und Behörden begonnen, ihre Rolle bei fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen wissenschaftlich aufzuarbeiten . So leisten sie einen wertvollen Beitrag zur historischen Auseinandersetzung mit dem Thema und zur Anerkennung des erlittenen Unrechts.

Arbeiten Sie in einem aktuellen oder ehemaligen Kinder- und Jugendheim, einer psychiatrischen Klinik, einer Nachfolgeorganisation, einer Arbeitsanstalt oder Vormundschaftsbehörde, einer Justizvollzugsanstalt oder einem Fachverband im Sozialbereich? In der Geschichte Ihrer Institution könnten fürsorgerische Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen eine Rolle gespielt haben.

Beispiele:

  • Arbeits- und Justizvollzugsanstalten: administrative Versorgungen und Zwangsarbeit von Insassinnen und Insassen
  • Heime und Behörden: Kindeswegnahmen mit Platzierung in Heimen, bei Pflegefamilien; Zwangsadoptionen
  • Spitäler, Psychiatrien: Zwangsmedikation, Medikamentenversuche, Zwangspsychiatrie, Zwangssterilisationen und Zwangskastrationen

Oft bestehen Bedenken, die Institutionsgeschichte transparent und kritisch aufzuarbeiten. Schliesslich haben heutige Institutionen nur noch wenig mit den Verhältnissen von Gestern zu tun. Doch es lohnt sich. Mit der Aufarbeitung wird das Verschwiegene aussprechbar und die Werte Ihres aktuellen Betriebs erhalten eine zusätzliche ethische Grundlage.

Aufarbeitung angehen

Ein möglicher Partner für eine Aufarbeitung der Institutionsgeschichte sind die vielfältigen Archive in der Schweiz. Kontaktieren Sie das für Ihre Region zuständige Staats- oder Gemeindearchiv oder ein Spezialarchiv wie zum Beispiel das Sozialarchiv. Sie beraten Sie bei der Recherche in den eigenen Aktenbeständen, bei Bewertungsfragen, sowie zur Archivwürdigkeit, falls Sie eigene Bestände ins Archiv abliefern möchten.

Die Website des Vereins schweizerischer Archivarinnen und Archivare bietet einen hilfreichen Überblick über die Schweizer Archivlandschaft.

Auch private und zivilgesellschaftliche Organisationen engagierten sich über Jahrzehnte für Verbesserungen im Bereich der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen. Verfügen Sie über Dokumente aus dieser Zeit? Das Sozialarchiv könnte daran interessiert sein.

Geschichte online sichtbar machen  

Gerne nehmen wir Informationen, Ergänzungen und weiteres Material zu Ihrer Institution entgegen und ergänzen unsere Datenbank oder unser Kartenmaterial damit.

Ebenfalls besteht die Möglichkeit, Links zu den Inhalten dieser Website zu veröffentlichen.

Möchten Sie mit den Daten aus der Datenbank arbeiten? Sowohl Karten wie die Listen der Medienproduktionen und Forschungsarbeiten stehen Ihnen quelloffen zur Verfügung.

Wir beraten Sie gerne!

Sie möchten aufarbeiten, sind aber unsicher, wo beginnen? 

Schreiben Sie uns: erinnernfuermorgen@bj.admin.ch