Für alle
Sei es als Buch, Ausstellung, Film oder Podcast: Vermittlungsprojekte sind zentral für die Aufarbeitung fürsorgerischer Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen in der Schweiz. Sie machen Forschungsergebnisse zugänglich und geben Betroffenen eine Stimme.
Zahlreiche Projekte helfen, die historischen Erkenntnisse an ein breiteres Publikum zu vermitteln und in die Praxis von Behörden und Fachpersonen zu übertragen. Sie stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt und ermöglichen eine respektvolle Erinnerungskultur.
Ausstellungen
VERSORGT, VERDINGT, VERGESSEN? Geschichte(n) von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen in der Schweiz
Die nationale Wanderausstellung «VERSORGT, VERDINGT, VERGESSEN?» beleuchtet die Schweizer Geschichte der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen und ihrer Aufarbeitung und trägt sie in alle Landesregionen. Für Schulklassen der Sekundarstufe I und II gibt es ein geführtes Vermittlungsangebot in Form eines dialogischen Rundgangs. Zudem stehen den Lehrpersonen zur Vor- und Nachbereitung des Ausstellungsbesuches didaktisches Material zur Verfügung.
L’enfance volée
Ausstellung in Freiburg: Kunst und Erinnerung Im November und Dezember 2025 zeigt die Galerie J.-J. Hofstetter Werke von Betroffenen fürsorgerischer Zwangsmassnahmen – darunter Simone Hohmann, Alain Meylan, Louisette Buchard-Molteni, Daniela Yildiz und Michel Cattin. Die Ausstellung thematisiert Kunst als Ausdruck von Widerstand, Trauma-Bewältigung und Identität. Begleitet wird sie von Vermittlungsangeboten und einer Vernissage am 21. November 2025.
Vom Glück vergessen
Die Ausstellung stellt fünf Betroffene fürsorgerischer Zwangsmassnahmen ins Zentrum. In begehbaren Kartonräumen erzählen Hörspiele und Archivdokumente ihre Geschichten. Sie lädt dazu ein, über die Folgen staatlicher Eingriffe damals und heute nachzudenken und den gesellschaftlichen Umgang mit besonders verletzlichen Menschen zu reflektieren.
Nationale Gedenkstätte für Heim- und Verdingkinder Mümliswil
Die von der Guido Fluri-Stiftung errichtete und unterhaltene Gedenkstätte in einem von 1939 bis 1973 betriebenen Kinderheim kann durch Schulklassen nach vorgängiger Anmeldung kostenlos besucht werden.
Veranstaltungen
Erzählbistro – Begegnungsort für die Betroffenen fürsorgerischer Zwangsmassnahmen
Das Erzählbistro ist ein Begegnungsort für Betroffene fürsorgerischer Zwangsmassnahmen, der Raum für Austausch, Gespräche und gemeinsame Aktivitäten bietet. Neben moderierten Erzählcafés mit Lebensgeschichten gibt es kreative Ateliers, gemeinsame Essen, Informationsangebote und regelmässige Veranstaltungen. Betroffene gestalten zunehmend eigene Programme, unterstützt vom Erzählbistro, um ihre Geschichte zu teilen. Diese sind über die umfangreiche Mediathek auf der Website zugänglich.
Le Petit Clément – Veranstaltungsreihe
Im Rahmen des Projekts «Le Petit Clément» sind mehrere Veranstaltungen zum Thema fürsorgerische Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen geplant, darunter Konzerte und Vorträge in der Westschweiz, insbesondere auch an Schulen.
Webplattformen
Historisches Lexikon der Schweiz HLS – Online-Lexikon
Ein frei zugängliches, wissenschaftlich erarbeitetes und multimediales Online-Lexikon zur Schweizer Geschichte.
Gesichter der Erinnerung
Eine Plattform mit biografischen Porträts, Interviews und Hintergrundinformationen, die die Geschichten der Betroffenen und der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen dokumentiert und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich macht.
Ursula Biondi
Auf der Website von Ursula Biondi werden ihre Lebenserfahrungen gezeigt sowie ihr jahrzehntelanger Einsatz für Anerkennung, Aufarbeitung und Rehabilitierung administrativ versorgter Frauen und Männer. Die Seite ist übersichtlich gegliedert, teilt persönliche Geschichten, bietet Hintergrundtexte und informiert über öffentliche Auftritte.
Kinderheime Schweiz – Plattform zur Geschichte der Heim- und Verdingkinder
Mit dem Projekt «Kinderheime Schweiz» wurden auf Basis von Erfahrungsberichten ehemaliger Heimkinder, Akten, Bildquellen und Literatur erstmals die vergangenen Missstände, Missbräuche und Übergriffe wissenschaftlich untersucht.
Publikationen
Durch die Tinte – Graphic Novel
Eine Graphic Novel macht Wissen aus dem Nationalforschungsprojekt NFP 76 und der aktuellen Forschung für ein breites, insbesondere junges Publikum zugänglich. Sie basiert auf der Lebensgeschichte einer betroffenen Person und trägt zur Anerkennung der Folgen von Fremdplatzierungen in der Schweiz bei.
L’enfance volée – Magazin-Buch
Das Projekt erarbeitet ein Magazin-Buch («Mook»), welches das Thema gestohlene Kindheit mit Texten, Fotos und Illustrationen behandelt. Multimediale Inhalte wie Videos und Hörtexte sind über eine Augmented-Reality-App abrufbar.
Starkes Ding – Graphic Novel
Die Zeichnerin Lika Nüssli erzählt in ausdrucksstarken Bildern die Geschichte ihres Grossvaters als Verdingkind.